letzte Kommentare / Nur leider versteht... justanothergirl / Erinnert mich an... blue_rose / danke :) kim_88 | ![]() |
Geschichtenerzähler |
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08
September
Die verlorenen Kinder
Und er dachte immer so, wie es für ihn am besten war.
Kinder waren ihm so viel wert wie die nächste not geile Schlampe. Seine Kinder. Seine Eine betrachtete er als Stützpunkt. Da, wo er all seine Probleme abladen konnte. Dass sie krank wurde merkte er gar nicht. Oder war es ihm egal? Genau so wie ihr leises weinen? Spätabends? Hatte er es nicht gehört oder nicht hören wollen? Spürte er nicht, das seine letzte vollkommen zerbrach? Ich fürchte, er würde es erst dann merken, wenn es bereits zu spät war. Denn manche realisieren nicht die Krankheit, sondern leider erst den Tod. Mich. ![]() Ich frage mich oft, ob die Kinder glücklicher gewesen wären, wenn sie mit einem Vater aufgewachsen wären. Wie oft haben sie über die Schulter geschaut und die schmerzliche Erinnerung gespürt, dass da mal jemand gewesen war. Jemand, der sie im Stich gelassen hatte. Wie kann ein Mensch nur mit so viel Hass leben? Er selbst war in einer perfekten Familie aufgewachsen. Aber anscheinend schien er heute das zerstören von Familien bevorzugen. Sie hassen ihn. Ich hasse ihn. Er ist ein Egoist. ![]()
31
August
Weil ich schuld war
Ich wäre am liebsten tot.
Ja, ihr habt richtig gehört. Und die, die jetzt scharf die Luft einziehen und sich Fragen warum ich das schreibe, weil man so etwas weder sagt noch schreibt, die sollten diese Seite ganz schnell wieder verlassen. Wisst ihr (ihr Verbliebenen), es fing an als ich fünf war. Meine Mutter hatte mich noch einmal kopfschüttelnd angesehen und "Ich hab die Schnauze voll von dir!" gesagt, ehe sie mich in der alten Wohnung zurück lies. Mich, und einen Zettel auf dem stand: Wer dieses Monster findet, darf es gerne behalten. Er hört auf den Name Max. Dann ging es genau so scheiße weiter. Im Heim. Wir alle waren Ausgestoßene und wir alle wollten es nicht wahrhaben. Wir zogen uns gegenseitig auf und jeder wollte ein besseres Leben als der andere haben. "Meine Mutter hat es wenigstens bereut, nicht so wie deine, diese dreckige Hure!" waren Sätze die ich oft zu hören bekam. Natürlich wusste keiner, ob sie es nun war, oder nicht. Aber was spielt es für eine Rolle? Mit acht fing ich an mich zu prügeln. Ich konnte es nicht mehr hören. Anfangs steckte ich nur ein, später teilte ich aus. Mit vierzehn saß ich dann in der Jugendstrafanstalt. Aber der wichtigste Moment meines jämmerlichen Lebens, war der 16. September 2010. Der Tag, an dem ich Valerie kennen lernte. Verdammt, ich hatte mich in sie verliebt, und wunderlicher Weise erwiderte sie meine Gefühle. ![]() ![]() Deshalb bin ich an diesem Punkt angekommen. Ich, Max, siebzehn Jahre, wünsche mir den Tod. Oder besser gesagt, ich wünsche mir, wieder bei Valerie zu sein. Deshalb habe ich Schlaftabletten geschluckt, die mir der Arzt ironischer Weise nach Valeries Tod verschrieben hatte weil ich an Schlafmangel litt, und stehe nun auf der Autobahnbrücke um, als Nichtschwimmer, in den Fluss zuspringen. Und wisst ihr, während ich sprang, hätte ich schwören können, am Ufer Valerie zu sehen, die auf mich wartete.
15
August
Der Einfluss von Tabletten Teil 1
"Du hast Flügel?!" kreischt er auf.
![]() "Noch lauter! Halt die Klappe! Oder willst du unsere Eltern hier haben?" "Wie hast du das gemacht?" Daniel ignoriert ihre zynische Frage, redet aber deutlich leiser. "Ooch, ist der kleine Danni-Flenni jetzt neidisch? Ha, auch ein Genie kriegt nicht alles!" Halb belustig, halb zornig funkelt sie ihn an. Daniel wird wütend. In der Tat, er ist das Genie! Er ist Hochbegabt! Er hat einen Durchschnitt von 1,0! Im Gegensatz zu seiner Schwester deren Fähigkeiten darin bestehen eine große Klappe und pinke Haare zu haben. Grübelnd tritt er hinter sie und zieht an den durchscheinenden Gebilden, die ihr unter den Schulterblättern bis zu ihren Hüften, aus der Haut wachsen zu scheinen. "Autsch! Lass das!" schimpft sie. Daniels Augen werden groß, dann schüttelt er den Kopf. Er fängt an sich am ganzen Körper zu zwicken, sich die Auge zu reiben, gegen den Schädel zu klopfen und zum Schluss knallt er sich die Hand ins Gesicht. Er scheint nicht zu träumen. Es scheint wirklich zu sein. Delanie beobachtet ihn zieht die Augenbrauen hoch und verdreht die Augen. "Nein, Bruderherz, das ist kein Traum. Würdest du damit aufhören, sonst bringst du dich am Ende aus Versehen noch selbst um!" Sie packt ihn an den Schultern und schüttelt kräftig. "Okay", sagt er erstaunlich ruhig. "Wie hast du das gemacht. Heiß- Klebepistole? Ist das ein Shirt? Hast du es dir in deiner Dämlichkeit angenäht?" "Haha, du bist gut! Sieh es ein Daniel, du kannst eben nicht alles wissen. Es gibt Dinge die übersteigen deinen Horizont." "Was hast du mir in mein Abendbrot getan?" fragt er misstrauisch. Angeekelt verzieht sie das Gesicht. "Ich fass dein Tofu Soja Scheiß nicht an. Und nein, du bist auch nicht auf Drogen. Es ist alles re-al." Sie betont das letzte Wort affektiert. "Okay. Alles Klar. Meine pinke Zwillingsschwester hat Flügel, es ist real und es übersteigt meinen Horizont. Außerdem ist es drei Uhr Nachts, morgen ist die Mathe-Olympiade und ich ignoriere meine nervende Schwester wie immer, die auf einmal FLÜGEL hat. Gute Nacht, Delanie. Ach ja, und viel Glück beim Chemie Test Morgen. Vielleicht beflügeln deine Flügel ja dein Gehirn und du bekommst wenigstens mal ein vier." Er hat sich abgewandt und geht Richtung Tür. Delanie unterdrückt einen wütenden Schrei und läuft hinter Daniel her. "Danni, bitte! Hör mir doch erst mal zu! Ich hab dich nicht umsonst gebeten her zu kommen" Ihre Stimme klingt verzweifelt. Daniel zögert. Das ist alles abnormal. Er will schlafen und von Gleichungen träumen. Oder davon wie sich die hübsche Shelly in ihn verliebt... Anderseits sagt Delanie selten Bitte. Und zu ihm schon gar nicht. Er seufzt und dreht sich um. "Also, schieß los." Sie packt ihn am Arm und zieht ihn zu ihrem Bett. Da ist eine vergilbte Braune Karte aufgerollt die auf der einen Seite mit einem Nagellack und auf der anderen Seite mit einer Haarbürste beschwert wird. In verschnörkelter Schrift steht "Die Sage von Paloova" dort und Daniel hätte beinahe laut los gelacht. Das klang wie ein billiger Fantasie Film. Er überfliegt den Text und brach in schallendes Gelächter aus. Delanie presste ihm sofort die Hand auf den Mund. In dem Text ging es um ein Geschwisterpaar die das Land der Feen vor dem geweihten Untergang retten sollen. "ich dachte deine Barbie-Phase wäre zu ende! Obwohl..." Er mustert ihre pinken Haare. ![]() Sie ignorierte ihn, drehte die Karte um und legte ihre Hände auf einen Kreis mit irgendwelchen Symbolen. "Oh warte! Musst du nicht noch einen Zauberspruch aufsagen? Nein? Alles klar, ich weiß Bescheid. Als nächstes Leuchtet der ganze Raum und vor uns befindet sich ein Portal. Wir werden hindurch schreiten wie Superhelden und erst mal gegen bewaffnete Zwerge kämpfen! Zum Schluss müssen wir ihrem Anführer, der natürlich Dark Lord heißt, das magische Amulett wegnehmen damit er keine Macht mehr hat. dann befreien wir die armen Zauberelfen und alle leben glücklich bis an ihr Lebensende!" "Wow, du scheinst ja nicht nur Sachbücher zu lesen..." meint Delanie nur trocken. sie nimmt die Hände vom Papier und steckt sie in die Taschen ihrer Jeans. "Was würdest du sagen, wenn Fantasie Wirklichkeit wäre?" sagt sie und deutet aufs Fenster. Draußen hüpfen merkwürdige Gestalten rum und scheinbar Prominente werden von Menschentrauben belagert. Als Daniel sich umblickt erkennt er Shelly in den Massen die ihm zuwinkt und die Juoren der Mathe Olympiade johlen ihm zu und schwenken dabei eine überdimensionalen Pokal. "Was hat das mit Feen zu tun?" fragt er noch bevor er umkippt und alles schwarz wird.
09
August
Fühlst du dich jetzt schöner, Gina?
Gina ist mit ihrer Freundin unterwegs. Sie bummeln durch die Stadt, gehen in Geschäfte und tuscheln über Jungs. Beide sind fünfzehn Jahre alt. Wenn sie durch die Menschenmengen gehen, schauen ihnen hier und dort ein paar Menschen hinterher. Manchmal sind es neidvolle Blicke, aber oft bewundernde. Doch sie gelten nicht beiden. Sie gelten Gina.
Gina ist schlank, ihre blonden Haare sind lang und sie hat große braune Augen. Als die beiden Mädchen sich ein Eis kaufen wollen, sträubt sich Gina ein wenig, doch sie gibt schnell nach als sie ihre Lieblingssorte entdeckt. Keiner bemerkt ihren leicht gequälten Gesichtsausdruck, als sie weiter im Einkaufscenter schlendern. Ein hübscher Junge geht an ihnen vorbei und lächelt Gina an. Doch sie bemerkt es erst, als ihre Freundin sie darauf hinweist. "Ach nein, er hat bestimmt nicht mich gemeint." Meint sie, ein bisschen traurig. Ihre Freundin verdreht die Augen, sie denkt, das Gina sich nur ein bisschen aufspielt. Als sie wieder zu Hause ist, zieht sie eilig die Schuhe aus ruft ihrer Mutter ein: "Bin wieder da!" zu und rennt die Treppe herauf. Sie hat schönes Zimmer. Ein großes Zimmer. Sogar ein eigenes kleines Bad hat sie. Gina läuft ins Bad und übergibt sich. Freiwillig. Eine Träne läuft ihr dabei übers Gesicht. Sie steht auf und geht zum großen Spiegel, der neben ihrem Bett steht. Sie betrachtet sich von allen Seiten. "Wenn ich nicht abnehme, wird sich nie ein Junge für mich interessieren." seufzt sie. ![]()
Verlauf
Mila Leden ging durch den Flur ihrer kleinen Wohnung. Im Wohnzimmer, das zu gleich auch als Arbeitszimmer diente, stieß sie auf ein Foto. Darauf sah man einem attraktiven, blonden Mann, in dessen Armen die glücklich lächelnde Mila lag. Sofort traten kleine runde Tränen aus den Augen der jungen Frau. Dieser blonde Mann war nämlich Patrick. Patrick, der sie letzte Woche verlassen hat.
Er erzählte ihr letzte Woche, dass er ein sehr gutes Angebot, von einer erfolgreichen Kanzlei bekommen hatte. Einer Kanzlei, die fünfhundert Kilometer von ihrem zu Hause entfernt war. Er fragte sie, ob sie mitkomme, obwohl beide schon die Antwort wussten. Mila konnte nicht. Sie hatte eine hilfsbedürftige Mutter hier, um die sich kümmern wollte. Oder musste. Sie fühlte sich nun mal für sie verantwortlich, weshalb sie Hamburg nicht verlassen wollte. So blieb sie hier während Patrick nach Frankfurt zog. Schnell legt sie das Bild verkehrt herum zurück. Sie will jetzt nicht daran denken. Sie hat zu tun. Eilig nimmt sie einen Briefumschlag und steckt hundert fünfzig Euro hinein. Mila leiht ihrer kleinen, aber schon fünfundzwanzig Jahre alten Schwester Geld. Mal wieder. Die letzten versprochenen Beträge, die ihr Laura zurück zahlen wollte sind nicht da. Mila klebt den Brief zu und nimmt eine Briefmarke die sie auf den Umschlag drückt. Sie hat weder Zeit noch Lust bei ihrer Schwester vorbei zufahren. Sie verlässt also die Wohnung um ihn in den nächsten Briefkasten zu werfen. doch als sie dort ankommt sind ihre Bedenken zu groß, dass der Brief abhanden kommen könnte und kehrt wieder um. Sie läuft erneut durch den Flur um ihre Tasche zu holen und verlässt ein zweites mal die Wohnung. Ihr kleines Auto, ein Golf 3 vr6, ist heiß und stickig und sie muss daran denken, wie sie vor drei Wochen angefangen hatte, mit Patrick, nach einem neuen Auto zu suchen. Nachdem er gegangen war, hatte sie sich keine mühe mehr gemacht. Sie denkt nur an ihn. Seine Stimme. Sein Lachen. Rechtzeitig hört sie auf mit träumen und bremst scharf an der roten Ampel. Das Auto aus der Seitenstraße hupt wütend, während es vorbei fährt. Mila wäre beinahe über die Kreuzung gefahren ohne auf den Verkehr zu achten. Sie ermahnt sich aufmerksam zu sein und fährt weiter. An der Wohnung ihrer Schwester, trifft sie deren Mitbewohnerin und sie unterhalten sich eine Weile. Mila erfährt das Laura einen neuen Freund hätte und kaum noch zu sehen wäre. Wer diese junge Mann wäre, wusste die Mitbewohnerin nicht. Mila ärgert sich. wenn ihre Schwester sich von ihr Geld leiht, dann meistens nur für ihr Vergnügen. Aber trotzdem kann Mila ihre Bitten nicht abschlagen. Immerhin ist es ihre kleine Schwester. Als Nächstes will sie ins Einkaufszentrum. Sie will ihr Kostüm aus der Reinigung holen und außerdem einen Strauß Blumen für ihre Mutter, die sie anschließend besuchen will. Sie parkt auf dem Parkplatz, schnappt sich ihre Handtasche und geht zur Straße, die sie noch überqueren muss. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht sie ihre Schwester, die gerade einem jungen Mann einen Kuss gibt. Das Paar hat sie nicht bemerkt. Mila kann ihn nicht ganz erkennen, aber vermutlich der Neue von Laura. Seine blonden Haare glänzen in der Sonne und als sie die Straße überquert dreht er sich zu ihr und Mila lässt prompt die Tasche fallen. Es ist Patrick. Patrick der letzte Woche nach Frankfurt ziehen wollte. Und jetzt ist er hier. Mit Milas kleiner Schwester. Und plötzlich fallen ihr kleine Dinge auf, die sie nicht bemerkt hatte. Noch letzte Woche hatte sie ein Telefongespräch von Patrick mitbekommen, als er mit Herrn Claußner über einen aktuellen Fall sprach. Herr Claußner ist Patricks Chef. Hier. Hier in Hamburg. Sie denkt an den letzten Monat, in dem er immer öfters weit nach Mitternacht nach Hause kam, wegen der angeblichen Fälle, die er durchgehen musste. Die Familientreffen, bei denen er sooft mit Laura gescherzt hatte. Laura, die sich öfters nach Patricks Befinden erkundet hatte. Oh wie blind sie doch gewesen war! Vorlauter Entsetzten, hat sie nicht gemerkt, dass sie mitten auf der Straße stehen geblieben war. Als der große Geländewagen sie erfasst, sind ihre Augen noch immer fassungslos auf die Beiden gerichtet.
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