letzte Kommentare / Nur leider versteht... justanothergirl / Erinnert mich an... blue_rose / danke :) kim_88
Geschichtenerzähler


25
Mai
Einsatz
Die Liebe ist ein Spiel.
Es gibt so viele mögliche Varianten zur Ausführung deiner Züge.

Und jetzt, jetzt spielen wir gegeneinder. Ich will gewinnen, aber ich kann auch verlieren. Gib mir nur einen Grund.
Aber eins sag ich dir mein Schatz, spielst du nicht mit offenen Karten werde ich dich in Grund und Boden spielen. Dann wird es mir egal sein welche Absichten du hegtest.
Ich bin kalt, denn Empathie bringt dich nicht weiter und diesem Spiel bleiben wir nicht auf der Stelle.

Überleg dir was du willst.

Welchen Einsatz bist du bereit einzubringen?

 
 
27
November
Ich versuche sie zu verstehen....
Ich komme in den Klassenraum. Lachend. Kenny hat gerade irgendso einen sinnlosen Kommentar gemacht. Ich verstehe ihn nicht, finde es aber witzig. "Hallo S.!" grüße ich meine Banknachbarin und langzeitige Freundin. Als erstes fällt mir ihr verschlafener Ausdruck auf. "Bist du noch müde?" Sie schaut mich nur mit einem ihrer bedeutungsvollen Blicken an. Als nächstes sehe ich ihre Schuhe. Okay, die würde ich echt nie tragen. "Hast du neue Schuhe?" Sie seufzt genervt und nuschelt: "Jaha!" Wenigstens sagt sie es einfach. Normalerweise kommt so was wie: "Nein, die sind recycelt." ; "Nein, ich habe sie aus den Müll gefischt." oder "Nein, ich bin mit denen auf die Welt gekommen!"
"Du kannst doch einfach Ja sagen!"
"Würde ich ja, J,. Ja. Ja! Aber du fragst mich so was ständig!" Entnervt fuchtelt sie mit den Armen. "Ist der Pulli neu? Sind die Schuhe neu? Ist die Jacke neu? manchmal sogar eine ganz andere Frage: Hast du neue Schuhe! Es ist doch offensichtlich!"
Man, was regt die sich denn schon wieder so auf.
"Kann ja sein, dass du es noch nie an hattest, oder so...."
Daraufhin schaut sie mich wieder nur mit diesem Blick an. Als ob ich Doof wäre! Das nervt!

Pause:
ich laufe mit S. über den Hof als mir Lukas aus der achten entgegen kommt. S. seufzt genervt und geht weiter.
"Haaalloooo Lukaas." sage ich und er erwidert meinen Gruß.
"Hast du zwei Euro für mich?"
"Nein, wieso?"
"Der max hat mir meine Brille geklaut."
"dann lass sie dir doch wieder geben."
"Hmm. Hast du 2 Euro?"
"Nein. Aber hallo, der muss dir deine Brille wiedergeben! Dafür musst ihm doch keine 2 Euro geben."
"Hmm" macht er und geht davon.
S. wartet ein paar Meter weiter gelangweilt.
"Du hast das nicht gerafft das das ein scherz war?" sagte sie mit ihrer typischen ausdruckslosen stimme.
ich zucke nur die schultern. was weiß die schon?
"Ich verstehe so wieso nicht, was du immer mit den kleinen spastis zu tun hast." regt sie sich auf.
"Ich mag die eben!" verteidige ich mich.
"J! Du magst jeden!! Selbst den beklopptesten. Ich glaube, du würdest auch Godzilla sympathisch finden!"
Das klingt witzig, ich muss lachen.
Tja viele verstehen mich einfach nicht. S. hat mir schon oft von den bedeutungsvollen Blicken der anderen erzählt wenn ich mal einen Kommentar los lasse. Sie haben mich sogar schon mit Andreas verglichen. Der lässt ständig sinnlose kommentare ab. Aber egal, ich bin blond, ich darf das!
Manchmal regt sich S. schon ganz verzweifelt über mich auf. "Du sagst das kinderschänder die Todesstrafe verdienen und lächelst dabei als würde man dir den Oscar verleihen! Oder stehst vorne, hälst einen Vortrag über 12 Jährige die ihre Großmutter ermorden und lachst dich schlapp, weil Robin gerade irgendwas blödes zu Felix sagt. Bleibt doch mal ernst!"
Als ich dazu nur: "Ich habe diesen bericht über den Mord sowieso nicht verstanden." sage, schaut sie mich nur entsetzt an und schüttelt den Kopf.
So bin ich eben, kann sie das nicht einfach akzeptieren?
____________________________________________

Ich habe jetzt mal eine Kurzgeschichte aus der sicht meiner Freundin geschrieben. Die Aussagen sind wahr, die hat sie tatsächlich gesagt. Ich will nicht über sie herziehen, ich verstehe sie einfach in einigen Punkten nicht. Darum habe ich mal versucht, aus ihren Augen zuschauen. Ich versteh sie immer noch nicht.
S. bin ich

 
 
13
Oktober
Es war einmal eine Ballerina. Keine echte, nein. Sie war auf einer Spieluhr befestigt. Diese Ballerina war mal sehr beliebt und bewundert, doch jetzt war sie alt. Alt und ramponiert. Doch die alte frau, der diese Spieluhr schon seit der frühen Kindheit gehörte, liebte sie immer noch. Dann starb die alte Frau, und sie hinterließ alles ihrem einzigen Sohn. Der Sohn hatte schon lange keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter gehabt. Er ließ ihren wenigen Krempel aus dem Altersheim in den Keller stellen. darunter die Spieluhr.
Der Mann hatte zwei Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Bei einem Streifzug durch den Keller fanden sie die Uhr und klappten sie auf. Die Ballerina war glücklich. Wie lange war ihr das Tanzen vergönnt gewesen! Und so fing sie an, sich zu dieser wundervollen Musik zu bewegen.
"Igitt, was ist das denn für ein scheiß Lied!" rief der Junge.
"Und die Puppe sieht auch scheiße aus." sagte das Mädchen. Sie nahmen die uhr mit in ihr Zimmer. Dort klappten sie sie wieder auf und die Ballerina fing an zu tanzen. Doch ihr wurde nicht applaudiert. Man bewarf sie mit Steinchen und Büroklammern. Doch die kleine Tänzerin ließ sich nicht beirren und tanzte weiter. Denn tanzen war ihre Leidenschaft. Eines Tages kam die Mutter.
"Was tut ihr da?" schimpfte sie.
"So schöne Musik!" sie nahm die Spieluhr mit.
Die Ballerina war glücklich. Endlich jemand der ihren Tanz zu schätzen wusste!
Doch die Mutter rümpfte die Nase.
"So ein hässliches Ding sollte nicht zu so schöner Musik tanzen." meinte sie und riss die Puppe ab.

Dabei hatte sie die kleine Ballerina noch gar nicht tanzen sehen...


 
 
08
September
Die verlorenen Kinder
Und er dachte immer so, wie es für ihn am besten war.
Kinder waren ihm so viel wert wie die nächste not geile Schlampe. Seine Kinder.
Seine Eine betrachtete er als Stützpunkt. Da, wo er all seine Probleme abladen konnte. Dass sie krank wurde merkte er gar nicht. Oder war es ihm egal? Genau so wie ihr leises weinen? Spätabends? Hatte er es nicht gehört oder nicht hören wollen? Spürte er nicht, das seine letzte vollkommen zerbrach?
Ich fürchte, er würde es erst dann merken, wenn es bereits zu spät war. Denn manche realisieren nicht die Krankheit, sondern leider erst den Tod. Mich.

Ich frage mich oft, ob die Kinder glücklicher gewesen wären, wenn sie mit einem Vater aufgewachsen wären. Wie oft haben sie über die Schulter geschaut und die schmerzliche Erinnerung gespürt, dass da mal jemand gewesen war. Jemand, der sie im Stich gelassen hatte. Wie kann ein Mensch nur mit so viel Hass leben?
Er selbst war in einer perfekten Familie aufgewachsen. Aber anscheinend schien er heute das zerstören von Familien bevorzugen.
Sie hassen ihn. Ich hasse ihn. Er ist ein Egoist.

 
 
09
August
Fühlst du dich jetzt schöner, Gina?
Gina ist mit ihrer Freundin unterwegs. Sie bummeln durch die Stadt, gehen in Geschäfte und tuscheln über Jungs. Beide sind fünfzehn Jahre alt. Wenn sie durch die Menschenmengen gehen, schauen ihnen hier und dort ein paar Menschen hinterher. Manchmal sind es neidvolle Blicke, aber oft bewundernde. Doch sie gelten nicht beiden. Sie gelten Gina.
Gina ist schlank, ihre blonden Haare sind lang und sie hat große braune Augen.
Als die beiden Mädchen sich ein Eis kaufen wollen, sträubt sich Gina ein wenig, doch sie gibt schnell nach als sie ihre Lieblingssorte entdeckt. Keiner bemerkt ihren leicht gequälten Gesichtsausdruck, als sie weiter im Einkaufscenter schlendern. Ein hübscher Junge geht an ihnen vorbei und lächelt Gina an. Doch sie bemerkt es erst, als ihre Freundin sie darauf hinweist. "Ach nein, er hat bestimmt nicht mich gemeint." Meint sie, ein bisschen traurig. Ihre Freundin verdreht die Augen, sie denkt, das Gina sich nur ein bisschen aufspielt.
Als sie wieder zu Hause ist, zieht sie eilig die Schuhe aus ruft ihrer Mutter ein: "Bin wieder da!" zu und rennt die Treppe herauf. Sie hat schönes Zimmer. Ein großes Zimmer. Sogar ein eigenes kleines Bad hat sie.
Gina läuft ins Bad und übergibt sich. Freiwillig.
Eine Träne läuft ihr dabei übers Gesicht. Sie steht auf und geht zum großen Spiegel, der neben ihrem Bett steht. Sie betrachtet sich von allen Seiten.
"Wenn ich nicht abnehme, wird sich nie ein Junge für mich interessieren." seufzt sie.


 
 
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