letzte Kommentare / Nur leider versteht... justanothergirl / Erinnert mich an... blue_rose / danke :) kim_88
Geschichtenerzähler


06
Juni
Love Advice To My Younger Self
https://www.youtube.com/watch?v=x7Dn7C2aa1c

 
 
18
Januar
Therion & Riley IV
Therion & Riley I
Therion & Riley II
Therion & Riley III

Ich ging durch die Flure der Schule und atmete den vertrauten Geruch ein.
Ungewaschene Körper, der Gestank von viel zu stark aufgetragenen Parfüm, der verräterische süße Geruch und natürlich billiger, dünner Kaffe.
Irgend so ein Typ rief mir: ,,Hey Alter!" zu und hielt mir seine Hand entgegen in die ich kurz schlug. Ich glaube es war Phil der mir ab und an was verkaufte. Ich wollte gerade zu Miss Phollow in die Klasse, die glaube auf mich steht (sie ist 52), als ich Therion am Ende des Flurs mit dieser Schlampe plus Anhang stehen sah. Ich schlenderte zu ihr hinüber, legte meinen Arm um ihre Schulter und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
,,Ich hab Cassi gerade erzählt wie du um meine Hand angehalten hast." Als ich ich Theri verwirrt ansah blickte sie verzweifelt zurück. Aha. Als Engel sollte ich solche Eifersuchtsspielchen eigentlich nicht unterstützen aber ich spielte mit, sah Cassi fest in die Augen und sagte ernst: ,,Ja, denn ich liebe sie über alles." Therion versteifte unter meinem Arm und Cassi schaute erst entsetzt und dann trotzig. ,,Tja wenn du dich mit sowas abgeben willst..." Dann kam sie nah an mich ran und sagte leise:,,Wenn du wieder klar im Kopf bist, weißt du, wo du mich findest." Sie lächelte ihrer Meinung nach sexy, drehte sich mit einem Schwung um und rauschte mit ihren Mädels davon.
Zuerst dachte ich Cassi wäre ein Dämon niedrigeren Ranges. Vielleicht Level 2, eine Strupuma, eine Verführerin. Aber eigentlich war sie nur ein Mensch, der geliebt werden wollte.
,,Danke." sagte Therion kurz und wandte sich zum gehen.
,,Hey warte! Danke? Das ist alles?" ich sah sie enttäuscht an. Sie zog eine Braue hoch und kam ganz nah an mich ran, ihr Mund ganz nah an meinem.
,,Ja das war alles." Dann drehte sie sich wieder schnell um und verschwand.

Wow. Ich mache meinen Job ja wirklich toll. Ansatt ihre Seele für unsere Seite zu gewinnen spiele ich sie direkt in die Arme Luzifers.
Apropos, an der Wand gegen über lehnte ein schwarzhaariger Typ mit Augenbrauenpiercing und leichtem Schwefelgeruch. Lieber Gott, wie klischeehaft ist das denn?
,,Na Arthoris, ich sehe die bist deinem Herren immer noch so treu wie ein Schoßhund." Sulphure grinst mich mit seinen sptzen Zähnen an. Er schlendert zu mir herüber und schaut den Flur runter.
,,Schau dir die beiden Mädchen an. Früher unzertrennlich und heute Feinde. Erinnert mich an uns beide." sagt er nässelnd und immer noch grinsend.
,,Es hätte bei uns nicht so laufen müssen." sagte ich leise.
Eine Hitzewelle durchströmt meinen Körper bevor ich sie mit einem Schutzzauber abwehre.
,,Es hätte nicht so laufen müssen? Du! Du hast mich verraten! Du warst irgendeinem unbekannten Herren loyaler als mi gegenüber!" zischt er mir ins Ohr.
"Und glaub mir, du wirst dafür bezahlen! Wie wäre es erstmal mit Ihr?" Jetzt grinst er wieder und ich weiß genau wen er meint.
,,Nur über meine Leiche."
Er lacht und während er sich auflöst sagt er noch:,,Mit Vergnügen!"

 
 
25
Juni
Teil4 Riley & Therion
Therion

"Pourrais-je s'il vous plaît obtenir la facture?"
"Oui, venez immédiatement."

Ich frage mich immer wieder warum ich Französisch lerne. Ich mein, ist ja nicht so als ob ich das Geld dafür hätte. Und meine Berufserfahrung wird sich vermutlich auch nur auf das servieren von fettigen Bürgern begrenzen. Aber es ist wie es ist, also schrieb ich brav Vokabeln. "Putain de merde" eben. Etwas positives hatte der Tag. Seit ich cassi gesagt hatte ich wäre verlobt, hat sie ihre Portion Hass auf einen abfälligen Blick begrenzt und mich dann einfach ignoriert. Gut so.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und tausend Korrekturen von mrs highmore (der Name ist ziemlich unpassend, weil kein Mensch eine noch höhere Stimmlage als sie erreichen kann) bezüglich der Aussprache, klingelte es endlich. Ich packte meine Sachen und machte mich auf den weg. Auf zwei Stunden Algebra konnte ich verzichten, ich war die beste aus dem Kurs. Und mr Fox, der Alkoholiker war, fiel es sowieso nicht auf wen jemand fehlte.
Ich hatte total Hunger, also holte ich mit schnell ein paar Nudeln beim nächst besten Chinesen und aß sie auf dem weg nach Hause. Riley hatte mir eine SMS geschrieben und wollte das wir uns am Park trafen, er müsse mit unbedingt was zeigen. Als ich zu Hause ankam klingelte mein Telefon. "Wo bist du?" Riley Klang außer Atem und ein bisschen panisch. "Bin gerade zu Hause rein. Was ist?" nuschelte ich mit vollem Mund. "Erklär ich dir später! Bleib dort, ich hol dich! Schließ die Tür ab und tu als wärst du nicht da!" Ich hörte ihn noch "verdammte scheiße!" fluchen, dann war die Verbindung weg. Ich runzelte die Stirn. Ich wusste ja das Riley, so eine Art Schutzengel war, auch wenn ich mit darunter etwas anderes vorgestellt hätte. So eine Art kleiner Geist auf meiner Schulter, mit weißen Gewand und Heiligenschein oder so. Aber nein, ich wusste nichts von ihm, bis er mich
vor einem Monat Mitten auf der Straße an der Hüfte zurück riss. Genau in dem Moment kam ein Motorradfahrer mit höchst geschwindigkeit um die Ecke. Riley hatte mir darauf gestanden, dass er von Gott ausgesandt wurde um mich zu Schützen und das der Kranke Fahrer ein Dämon war der mich töten sollte. Erst habe ich es für eine bescheuerte anmache gehalten, aber ein bisschen Hokuspokus seinerseits hat mich dann letztendlich überzeugt. Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich überrascht oder entsetzt gewesen war. Obwohl ich nie an Gott geglaubt hatte. Ich meine, hätte das nicht meine Welt aus den angeln heben sollen? Hätte ich nicht anfangen solle, zu Ave Maria zu beten oder so? Nein, das leben ging normal weiter. Keine weiteren Attentate von Motorrad fahrenden Dämonen und Gott sprach auch nicht zu mir wie damals zu Moses. Ich musste also kein Volk durch das Meer führen. Gott sei dank, sprichwörtlich. Riley sagte nichts weiter über diese merkwürdigen Dinge und ich fragte nicht weiter nach. Ich hatte genug Probleme. Aber dazu später. Jetzt genoss ich einfach die Anwesenheit meines zurzeit panischen, aber verdammt attraktiven Engels.
Als ich das Geknatter eines Motors hörte, linste ich aus dem Fenster. Vor unserem kleinen schäbigen Haus standen zwei Motorräder mit jeweils zwei behelmten gestalten. Kein gutes Zeichen. Ich spürte diese drückende Ausstrahlung und roch den schwefeligen Geruch. Riley hatte mir bei gebracht meine Sinnesorgane auf Teufelszeug zu spezialisieren. Ich schnappte mir ein Küchenmesser. Ich hatte zwar ein butterflymesser in meinem Stiefel, aber Riley sagte, ich solle es bis zum geht nicht mehr als "Ass im Ärmel" versteckt halten.
"Wir wollen nur mit dir reden, Therion." Da alle vier ihre Helme auf hatten, wusste ich nicht wer geredet hatte. Aber die stimme Klang überraschenderweise überhaupt nicht gedämpft, sondern so, als würden sie direkt vor mir stehen. Und sie wusste das ich da war. Verdammt. Was sollte ich jetzt tun? Durch die Hintertür raus? Auch wenn ich nicht viel Erfahrung mit so was hatte, wusste ich, dass sie mich schnappen würden. Ich würde wahrscheinlich noch nicht mal einen Block schaffen. Also schwieg ich. Die Tür schwang von selbst auf und die vier traten ein. Das Messer hatte ich in den Bund meiner Jeans gesteckt, so dass sie es nicht sahen und das ich mich nicht dummerweise selbst Verletzte.
Einer nahm den Helm ab. Braun gebrannt, markante Gesichtszüge, Karamell braune Haare und leuchtende blaue Augen. Er entblößte strahlend weiße Zähne als er mich anlächelte.
"Was wollte ihr?" fragte ich Gelassen. Umbringen wollten sie mich nicht. Noch nicht, sonst hätten sie es längst getan.
"Der Meister schickt uns. Er würde dich gerne... einstellen." Der Typ lächelt immer noch. Aber nicht auf diese netter-junge-von-neben-an Art sondern eher wie: ich mag dich, aber ich würde dich auch gerne töten.
"Öhm, nein danke. Ich hab schon nen Job."
Er lachte. "Bürger verkaufen?" Dann trat er ein Schritt näher und schaute mich noch intensiver an, ich fühlte mich wie eine Gazelle die einem Löwen gegenüber steht.
"Oder meinst du Gott." Er sprach den Namen spöttisch aus.
Er wartete meine Antwort nicht ab, sondern drehte sich um und ließ sich auf die Couch fallen. Die andern drei standen immer noch Starr an der Tür.
"Hässlich, hässlich." Sagte er, während er die ramponierte Einrichtung betrachtete. Dann fiel sein Blick wieder auf mich und er lies seinen Blick ungeniert über meinen Körper wandern. "Ganz im Gegensatz zu dem." Murmelte er und grinste wieder. Ich hörte das Brummen von rileys pick up und atmete auf. Riley stürmte ins Haus und schubste die drei zur Seite. Der Typ auf dem Sofa saß entspannt da. "Hallo Arthoris! Wie schön dich zu sehen!" Begrüßt er ihn überschwänglich. Riley knurrt nur und legt seine Hand auf meinen Rücken. Als sich mein Herzschlag beschleunigt, fiel der Blick des Dämons sofort wieder auf mich. "Da ist ja jemand verknallt." sagt er belustigt. Arschloch. Ich schwieg.
"Wir gehen jetzt. Komm Therion"
"Halt warte! Ich wollte mich doch noch mit deiner heißen Braut unterhalten!" Der Typ war aufgesprungen und kam mir gefährlich nahe, so das meine Hand zum Messer zuckte, doch Riley stellte sich beschützend vor mich.
"Lass es, Immitis!"
"Aber ich wollte ihr doch von dir erzählen" Jammerte der Typ namens Immitis.
"Ich wollte ihr sagen was für guter General du damals..."
Riley knurrte wütend und telepotierte uns mit einer handbewegung weg.

 
 
20
März
Lieber Gott...
"Lisa ist anders als die Anderen... Sie ist so ruhig und ernsthaft. Ich mag das nicht!"
Lisa und ihre Mum waren beim Therapeuten. Wie jeden Mittwoch. Die freundliche Frau mit der Brille nickt Lisas Mutter zu und wendet sich dann zum dem stillen Kind.
"Was wünschst du dir vom Weihnachtsmann, Lisa?" Lisa ist fünf, aber sie weiß dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Sie sieht ihn nie. Eine Weile lang beobachtet sie die Schneeflocken, die vor dem Haus sachte wie Watte zu Boden fallen.
"Eine Familie" flüstert es in ihr. Lisa wird traurig. Ja, dass wäre schön. Aber sie weiß, dass die Erwachsenen das nicht hören wollen.
"Die schöne Puppe mit dem Glitzerkleid!" Sie versucht ihre Stimme freudig klingen zu lassen. Die Therapeutin schaut triumphierend zur Mutter, doch diese schaut Lisa nur argwöhnisch an.
Später im Auto, sieht Lisa den Häusern zu, wie sie mal schnell mal langsam an ihrem Fenster vorbei ziehen. Sie hält den Teddy im Arm, den ihr richtiger Daddy ihr geschenkt hat. Sie hat ihn da zum letzten Mal gesehen. Daddy wollte Geld zurück und Mama hatte dann ein böses Wort gesagt.
"Lisa! Hörst du überhaupt zu?" rief ihre Mutter von vorne. Lisa hatte ganz vergessen dass ihre Mutter wieder eine wütende Tirade schwang.
"Ja Mama!" sagte sie eilig.
"Du bist so undankbar! Nie kann man es dir Recht machen! Ich habe dir erst eine Puppe geschenkt und die hast du am nächsten Tag schon verloren!"
In Wirklichkeit hatte der Freund der Mutter sie aus Wut an die Wand geschleudert. Aber hatte später eben das zu Lisas Mutter gesagt. Lisa schaute auf den blauen Fleck, an ihrem Arm. Mamas Freund hatte gesagt er wäre mit ihr auf dem Spielplatz gewesen und sie wäre hingefallen. Aber eigentlich waren sie in einem Laden weil der Mann etwas zu Trinken gekauft hatte und sie immer rumzerrte.
"Du bist ein ganz böses Mädchen Lisa! frank erzählt mir nämlich alles. Warum hast du dein Spielzeug kaputt gemacht?"
"Hab ich nicht!" schrie sie "Das war er!"
Die Ampel war rot. Die Mutter drehte sich um. Alles ging schnell. Lisa Wange brannte heiß.
"Du bist so ein böses Kind! Ich schick dich ins Kinderbergwerk!"
"Das gibt es nicht. Sie ist so dumm" dachte sie still bei sich.
Jahre später
"Warum nur Lisa? Warum?"
Die Mutter hielt eine leere Glasflasche in der Hand. Sie stand mitten im Zimmer.
"Warum tust du mir das an? Warum machst du mir immer Ärger? Ich habe mich von Matthias trennen müssen und du, DU trägst die Schuld!"
"Warum? Was habe ich denn getan?"
"Halt den Mund! Ich rede!" schrie die Mutter.
"Du bist an allem Schuld! Du machst alles kaputt! Warum tust du mir das immer an?"
Lisa machte den Mund auf, doch ihre Mutter lies sie gar nicht zu Wort kommen.
"Du bist eine Schlampe! Schau doch wie dein Zimmer aussieht. Und du trinkst auch noch? Hast du nicht gesehen was der Alkohol mit Matthias gemacht hat? Einen Penner, Lisa! Du machst mich so wütend! Ich kann dich nicht sehen!"

God Must Hate me

 
 
21
Dezember
1867
Tok, tok, tok. Die Schritte hallten durch die Gassen Londons. Die Lady in dem dunkel blauem Samt Cape ging sicheres und schnellen Schrittes. Sie wusste genau wohin. Wusste, wie man sich in dem Viertel zu verhalten hatte. Als sie jemand von hinten an der Schulter packte, warf sie ihn mit einer schnellen Bewegung nach vorne, zog ihr Messer aus dem Stiefel und rammte es in die Brust dieses stinkenden Mannes. So würde er ihr auch später keine Probleme machen. Aber vermutlich war es sowieso nur ein Handlanger von Jack. Jack, dem "Herren der Unterwelt". Sie verzog bei dem Gedanken spöttisch das Gesicht. Nun gut, jetzt wusste er, womit er es hier zu tun hatte. Der Begriff "zimperliche Dame" war nun ausgeschlossen. Sie zog das Messer wieder heraus und wischte es an dem Schmutzigen Hemd des Mannes ab. Dann ging sie weiter. Keine zehn Minuten später stürmten zwei weitere Männer auf die zu. Eine Herausforderung. Wie unschicklich. Theatralisch seufzte sie und wich den beiden geschwind aus. Der eine zückte eine Waffe. Aber bevor er auch nur den Gedanken fasste, wirklich abzudrücken, hatte sie ihrem Angreifer den Hals umgedreht. Der Andere zögerte sichtlich, denn es war noch nicht einmal eine Minute vergangen. "Was ist. Gibst du freiwillig auf?" fragte sie gelangweilt. Der andere Angreifer war sich bewusst, dass er so oder so in Kürze sein Leben verlieren würde, zückte ebenfalls einen Revolver und zielte mehrmals auf das junge Mädchen. Peng, Peng, Peng. "Drei mal daneben. Wie schlecht." sagte sie und kurz darauf ging der dritte Mann am diesen tag zu Boden. Sie stieg über ihn hinweg, nahm eine der Revolver mit. Ein wenig genervt fragte sie sich, ob Jack nun endlich seine Bestätigung hatte. Sie wusste dass seine Leute hier wo überall rum krochen und sie beobachteten. Jede Bewegung wurde dem Herren gemeldet. Aber keiner kam mehr auf sie zu, bis sie vor dem kleinem schwarzen Haus stand. Die Größe spielte keine Rolle. Jack war jede Nacht in einem anderen Haus um seine Geschäfte zu machen. Natürlich wusste keiner, wo er wohnte. Sie klopfte. Die Tür öffnete sich und das Mädchen zeigte keinerlei Regung. Sie war überrascht, was man ihr jedoch nicht anmerkte. Vor ihr stand Jack persönlich, keine Frage. Aber sie hätte ihn für deutlich älter geschätzt. Und dieser Herr, war vielleicht zwanzig.
"Treten sie ein, schöne Frau." mit einem spöttischen Lächeln verbeugte er sich. Seine schwarzen Haare waren halb lang und dazu trug er einen schwarzen Tweed Sakko. Er hatte etwas kindliches, verspieltes an sich. Aber sie wusste, dass er sehr grausam sein konnte. Sie zog die Kapuze vom Kopf und ihre roten Haare schimmerten im Licht.
"Meine Name ist Agnes."



 
 
19
Dezember
Gegenwärtige Zukunft
Irgendwann, in einem anderen Leben

"Eine Kette bindet dich an dessen Besitzer, Sisrali." Raphael legt ihr die Kette um.
"Wie die Menschen ihre Tiere anketten?" Fragt sie, während sie mit einer goldenen Kette dasselbe bei ihm tut. Raphael überlegt kurz. "Nein, so meinte das mein Vater bestimmt nicht. Du hast immer Freiraum. Aber unsere Seelen werden so miteinander verbunden." Seine kühlen blauen Augen blicken ernst. Zu ernst, in dem Kinder Gesicht.
"Ich wünschte, Mama und ich hätten auch so eine Kette gehabt." Sagt sie traurig. Raphael umarmt sie. Nicht wie ein ungeschickter achtjähriger,sondern lang und fest.
"Ich weiß, Sisrali." sagt er nur.

Ich weiß
Agnes wachte auf. "Dieser verdammte Raphael." knurrte sie. Anscheinend versuchte er sie mit alten Kindheitserinnerungen weich zu klopfen. Aber nein! Tausende von Jahren sind seit daher vergangen. Sie hatte sich verändert. Der Krieg war vorbei. Sie war nicht mehr naiv und gutgläubig. Die seraphim hatten klar und deutlich gewonnen, die Chimären mussten kapitulieren. Ihr Mutter war eine Chimäre. Sie starb auf dem Schlachtfeld wie tausend andere. Es war vorbei.
Sie verfolgte jetzt ein anderes Ziel. Nur einmal in ihrer Existenz wollte sie Rache. Sie wusste auch gegen wen. Den obersten Engel persönlich. Der, der sich selbst als Schöpfer bezeichnete. Und was wäre da besser, als sich gleich mit seinen Feinden zu verbünden? Jenen, die sich genauso wie sie nicht seiner Macht beugen wollten. Sie dreht sich auf die Seite und betrachtete das menschliche Profil von Luc. "Ich werde..." Sie verstummte, denn er schlug die Augen auf.

 
 
17
Dezember
Die Verträumtheit der Träume
Agnes stand vor dem Spiegel und bürstete sich die rotbraunen Haare. Weich fielen sie ihr über die Schultern. Ihre Grün braunen Augen glänzten in ihrem schönem Gesicht. Sie nahm ein Band und drehte die Haare zu einem Knoten, den sie mit ein paar Haarnadeln noch festigte. Luc lag auf ihrem Bett und starrte sie fasziniert an. Sie lächelte verhalten. Agnes war es gewohnt angestarrt zu werden. Sie war so schön, dass es ihr selbst auch immer zu erst auffiel wenn sie in den Spiegel schaute. Sie war nicht auf bezaubernde Art schön, sondern eher auf eine Geheimnisvolle, düstere Art.
"Ich existiere schon seit tausenden Jahren. Ich habe mit mehr Frauen geschlafen, also du mit deinen 19 Jahren gesehen hast. Aber du, Agnes, du bist die spitze der Pyramide. Schön. Klug. Gerissen. Und so kaltherzig wie heißblütig." Er grinste.
In der Tat. Agnes war eiskalt. Sie empfand kein Mitleid mit verletzten Kindern und sterbenden. Sie hatte so viele Lebewesen sterben sehen und einige davon hatte sie selbst getötet.
"Ich meine irgendwie, könntest du mit Lilith verwandt sein." Grübelte er. Mit gesengter stimme fügte er: "nur das du wesentlich Intelligenter bist." Hinzu. Agnes schwieg immer noch, aber ein selbstzufriedenes Lächeln lag auf ihren roten Lippen. Sie war mit Lucifer höchst persönlich zusammen. Nicht, dass sie sich diesen Erfolg nicht zugetraut hatte, es war einfach nur unfassbar. Vor allem weil Lucifer sie respektierte und sogar ein bisschen bewunderte. Dieses Privileg hatte bisher nur Lilith genießen dürfen. Aber jetzt hatte Agnes den Platz eingenommen. Oder besser, sie stand sogar über ihr! Langsam geht sie auf Luc zu und küsst ihn. Doch als sie einen Blick in ihrem Rücken spürt dreht sie sich blitzschnell zum Fenster. Sie sieht nur noch einen Schatten. Der Körper hat riesige Flügel. Raphael.
"Ist was?" Fragt Luc.
"Nein, nein. Vermutlich nur ein Vogel."
Luc kennt sie als Mensch. Doch das war nicht immer so. Früher, früher war alles anders. Nicht nur ihr leben, sondern auch ihre Beziehung zu Raphael.

 
 
11
November
Waldmädchen
Samuel Carlson stöhnte. Er blinzelte und setzte sich schließlich auf. Sei Karter Turteles saß auf der Bettdecke und zeigte ihm durch sein Gähnen ein blitzendes Raubtiergebiss. Nebenbei blies er ihm sein Fischatem ins gesicht. Sam stöhnte erneut. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen." brummte er missmutig. Er kniff die Augen kurz zusammen und riss sie wieder auf. Er meinte, dadurch wären seine Augen nicht mehr so schläfrig. Dann schwang er die Beine über die Bettkante und stand endgültig auf. Er wollte gerade in die Schuluniform schlüpfen als die Tür aufgerissen wurde und sein großer Bruder Sedge im Türrahmen auftauchte. "Hey Samy! Neuer Look? Steht dir ausgezeichnet!" Belustigt musterte er seinen Bruder der dort in Unterhose und Hemd stand. "Haha. Du bist ja so witzig!" sagte Sam entnervt, doch Sedge grinste nur. "Mum hat gesagt wenn du nicht bald aufstehst, dar ich dich auf meine Art aufwecken." Wie zum Beweiß hob er seine Pranke, in der ein triefend nasser Waschlappen lag. "Tja, wie du siehst bin ich wach. Verschwinde!" Sam versuchte seine Bruder abzuwimmeln, denn er hatte jetzt wirklich keine Lust auf eine Rauferei. Doch als er auf ihn zuging, um ihn zur Tür raus zuschieben, landete der eiskalte Lappen mitten in seinem Gesicht. "Sedge!" schrie Sam entsetzt auf. Sein Bruder lehnte an der Wand und lachte sich schlapp. "Sedge!" ahmte er Sams peinliches Kreischen nach. Wütend versuchte Sam ihn aus seinem Zimmer zu schubsen. "Waschen brauchst du dich nicht mehr!" lachte Sedge dann schlug die Tür hinter ihm zu. Noch ein paar mal hörte Sam wie sein Bruder ihn imitierte in dem er übertrieben hoch "Sedge!" quiekte. Sam ging in sein Bad. Haare, Gesicht, Hemd, alles war nass. "Na super." dachte wütend während er sich trocken rieb und Zähne putzte. "Vielleicht sollte ich Mum und Dad erzählen, das Sedge sich abends davon schleicht um eine gewisse Carolyn zu besuchen!" überlegte er grimmig.

So verlief das normale Leben in Tutum. Die auserwählte Bevölkerung war sicher vor der lebensfeindlichen Außenwelt. Seit Jahren hatte man das Kapitol, dass aus einer Meterdicken Bleischicht gebaut war, nicht mehr verlassen. Seit 2012 als die Erde auf einmal rasant in Bewegung geriet. Aber in der einigen wenigen Kapitolen war man sicher. Sicher vor Gefahr.

 
 
10
November
Waldmädchen
Das Mädchen rannte. Rannte, bis ihr Herz schmerzvoll gegen ihre Rippen pochte. Sie stolperte über einen Stein und fiel direkt in den Wald. Sie spürte die Verletzung am Knie nicht, aus dem Blut quoll. Sie saugte einfach nur die klare , kalte Luft in sich hinein. Auf ihrem hübschen Gesicht lag ein Grinsen. Es war verzerrt und wirkte wie dass einer Wahnsinnigen. "Ich...Ich bin frei!" keuchte sie. Dann fing sie an zu lachen und zu schreien: "Ich.Bin. Frei!" Das dünne Mädchen rappelte sich auf und strich sich die hellen Haare aus dem Gesicht. Sie setzte sich auf einen Baumstumpf und schloss die Augen. Sie lauschte dem Wind, der an ihrem Ohr entlang strich. Mal leise und sanft, mal pfeifend und stürmisch. Sie hörte das Tapsen kleiner Tiere auf dem mit Nadeln bedeckten Waldboden. Wo überall keckerten Eichhörnchen und Vögel zwitscherten in den verschiedensten Tönen. Das Mädchen glänzte mit der Sonne und verschmolz mit dem Wald. Nach einer Weile öffnete sie die Augen wieder, doch sie blieb ruhig sitzen. In der Ferne sah sie eine Lichtung, auf der ein paar Rehe grasten. Sie atmete tief ein und aus. Ein wundervolles Gefühl, warm und sicher, machte sich in ihr breit. Es fühlte sich an, als würde sie nach langer Zeit nach hause zurück kehren. Lächelnd stand sie auf und klopfte sich den Dreck von der zerrissenen, grauen Kleidung. Eine Geste, die sie sich wohl nie abgewöhnen würde. "Mach dich nicht schmutzig!" War ein Grundsatz ihrer Erziehung gewesen. War. Zum Glück.
Nun, es gab viel zu tun. Erstmal musste sie einen Unterschlupf für sich suchen. Ein neues zu hause bauen. Während die Sonne hinter den Bäumen schwand, schaffte Yinai sich eine neue Welt.



Anmerkung:
Vergesst einfach, dass das Hermine ist.

 
 
03
Oktober
Der zweite Riley
Ich schaue in den Spiegel und übe diesen James Bond Blick. Ihr wisst schon. Augenbraue hoch. Runter. Tiefsinnig in die Augen blicken und... Moment mal, ich muss ja völlig zu sein. Verwirrt schüttel ich den Kopf.
Mein Arm... Ein Mädchen liegt gegen meine Schulter gelehnt und schläft. Was ist passiert? Ich singe leise ein Reinigungslied vor mich hin, um meine Seele zu... entrauchen. Okay, ich bin Arthoris, auf Menschich heiße ich Riley. Ich bin ein Engel mit niedrigen Rang und habe eine Aufgabe. Ähm... Richtig. Ich habe die Aufgabe, das Mädchen in meinem Arm vor Luzifers Gefolge zu schützen. Ich schüttel den Kopf. Ich beschütze sie in dem ich hier in der Pampa sitzend mit ihr Gras rauche. Michael (der oberste Erzengel) wird sich freuen.
Aber schlimmer ist wohl... ich kann mich nicht erinnern was passiert ist. Ich bin also mit ihr hierher gefahren, wir haben ein bisschen geredet und dann hat sie das Feuerzeug angemacht. Und dann... nichts. Aber viel kann ja nicht passiert sein. Hier ist alles in Ordnung.
Therion schlägt die Augen auf.
"Riley" murmelt sie "wie spät ist es?"
"Kurz vor sechs."
"Ich muss nach Hause. Wir schreiben morgen in Physik eine Prüfung."
Sie setzt sich auf und fährt sich durch die Haare. Misstrauisch sieht sie mich an. Ich weiß was sie denkt. Sie versucht sich auszumalen was ich gemacht habe, seit sie eingeschlafen war. Ich berühre kurz ihre Hand, ihr Körper entspannt sich und sie lächelt mich an. Sie weiß nicht dass ich ihre Gefühle beeinflussen kann. Aber ich weiß, dass ihr das nicht gefallen würde, deshalb sage ich es ihr auch nicht. Engel dürfen nicht lügen, aber verschweigen solange sie nicht darauf angesprochen werden.
"Riley, du hast wieder solche merkwürdigen geredet." Besorgt sieht sie mich an und entsetzt sehe ich zurück. Ich habe doch nicht etwa über himmlische Dinge geredet....
"Du hast schon wieder an...Gott gezweifelt. Und ständig sagst du, das etwas Großes auf mich zu kommt. Das macht mir Angst Riley."
Um Himmelswillen. Was-ist-geschehen? Warum sollte ich solche Dinge sagen? Schnell nehme ich Therion in den Arm. Sie soll nicht sehen wie durcheinander ich bin. Meine Aufgabe ist es, sie schützen, nicht sie zu verängstigen.
Ich muss erfahren was hier vor sich geht.

 
 
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Last update: 2014.07.29, 19:17
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