letzte Kommentare / Nur leider versteht... justanothergirl / Erinnert mich an... blue_rose / danke :) kim_88 | |
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31
August
Weil ich schuld war
Ich wäre am liebsten tot.
Ja, ihr habt richtig gehört. Und die, die jetzt scharf die Luft einziehen und sich Fragen warum ich das schreibe, weil man so etwas weder sagt noch schreibt, die sollten diese Seite ganz schnell wieder verlassen. Wisst ihr (ihr Verbliebenen), es fing an als ich fünf war. Meine Mutter hatte mich noch einmal kopfschüttelnd angesehen und "Ich hab die Schnauze voll von dir!" gesagt, ehe sie mich in der alten Wohnung zurück lies. Mich, und einen Zettel auf dem stand: Wer dieses Monster findet, darf es gerne behalten. Er hört auf den Name Max. Dann ging es genau so scheiße weiter. Im Heim. Wir alle waren Ausgestoßene und wir alle wollten es nicht wahrhaben. Wir zogen uns gegenseitig auf und jeder wollte ein besseres Leben als der andere haben. "Meine Mutter hat es wenigstens bereut, nicht so wie deine, diese dreckige Hure!" waren Sätze die ich oft zu hören bekam. Natürlich wusste keiner, ob sie es nun war, oder nicht. Aber was spielt es für eine Rolle? Mit acht fing ich an mich zu prügeln. Ich konnte es nicht mehr hören. Anfangs steckte ich nur ein, später teilte ich aus. Mit vierzehn saß ich dann in der Jugendstrafanstalt. Aber der wichtigste Moment meines jämmerlichen Lebens, war der 16. September 2010. Der Tag, an dem ich Valerie kennen lernte. Verdammt, ich hatte mich in sie verliebt, und wunderlicher Weise erwiderte sie meine Gefühle. Wir waren glücklich. Bis - ich muss innehalten, aber langsam lassen alle Empfindungen nach - sie ein Jahr und acht Monate später über die Straße stürzte, weil ich Idiot mich mit diesem Typen auf der anderen Straßenseite prügelte. Sie hatte den Mund schon geöffnet um mir etwas zu zurufen, als der LKW mit hundert Stundenkilometer auf sie zuraste. Ich hab sie gesehen, wie sie in die Luft geschleudert wurde. Ich habe gesehen, wie sie starb. Ich habe gesehen, wie ihr Sarg in die Erde gelassen wurde. Und mein Wunsch war es bei ihr zu sein. Sie im Arm zu halten. Ihren Worten zu lauschen. Ihr in die Augen zu schauen, die mich lebendig anblitzten. Deshalb bin ich an diesem Punkt angekommen. Ich, Max, siebzehn Jahre, wünsche mir den Tod. Oder besser gesagt, ich wünsche mir, wieder bei Valerie zu sein. Deshalb habe ich Schlaftabletten geschluckt, die mir der Arzt ironischer Weise nach Valeries Tod verschrieben hatte weil ich an Schlafmangel litt, und stehe nun auf der Autobahnbrücke um, als Nichtschwimmer, in den Fluss zuspringen. Und wisst ihr, während ich sprang, hätte ich schwören können, am Ufer Valerie zu sehen, die auf mich wartete.
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